Review
Iron Maiden - Dance Of Death
Es gibt wohl wirklich wenig Scheiben, die sehnsüchtigst und mit schweißfeuchten Händen erwarten werden. Metallica's St. Anger gehörte dazu, Judas Priests neues Album wird dazugehören und Iron Maiden's "Dance of Death" gehört auch dazu. Und nach St. Ärgernis (die wirklich nur schlecht ist) stellte sich für alle die bange Frage: Wird die neue Maiden ebenfalls enttäuschen??? Die Antwort ist ein klares Jeinvielleichtweißnicht!
Nachdem die Scheibe auch nach dem x-ten Durchlauf gemischte Gefühle in mir hervorruft, will ich mich eigentlich auf eine abschließende Benotung nicht wirklich einlassen. Dazu sind manche Songs zu gut, andere hingegen enttäuschen einfach. Demnach will ich einfach mal alle Songs kurz bewerten:
Den Anfang bildet "Wildest Dreams", den man(n) ja schon vom Auftritt beim Rock im Park kennt. Definitiv als Opener ungeeignet, da irgendwie sperrig. Die Vocals klingen irgendwie so, als ob sie zum Rest des Songs nicht dazupassen wollen(2). Dann geht's mit "Rainmaker" weiter. Der Song entschädigt für den schwachen Opener. Hier sind sie wieder, die Maiden-typischen Riffs. Und Bruce klingt auch hier um Welten besser. Gute Melodieführung (4) Aber dann: "No more Lies" Einfach ein 7-minütiges Hammerwerk! Der Aufbau des Songs (nicht die Melodieführung) erinnert an "Hallowed be thy name", will meinen, fängt ruhig an, um dann aber immens an Intensität zu gewinnen. Auch hier die absolut geniale Maiden-Gitarrenführung! Der Nacken fängt unweigerlich das Zucken an (5) Als nächstes kommt "Montsegur" aus den Boxen. Der Song beginnt etwas "vertrackt", gewinnt aber mit jedem Durchlauf an Charme. Allerdings kann er auch nach mehrmaligem Anhören nicht richtig zünden (3) Danach folgt das Titelstück "Dance of Death". Auch hier wird erst mal ruhig begonnen, um sich dann wiederum zu steigern. Auf einmal überrascht der Song mit einem Riff, das an "Mother Russia" erinnert. Geil ! Nach "No more lies" bislang das beste Stück. Hier schöpfen die Jungfrauen aus dem vollen Repertoire! (5) Weiter geht's mit "Gates of tomorrow", der auch anfangs etwas sperrig daherkommt, um dann aber in einen genialen Refrain zu gipfeln. Ab da wird der Song dann richtig gut (4). Lustig weiter geht's mit "New frontier", der das bisher erreichte Level gut halten kann. Auch hier gibt's die Maiden-typischen Trademarks zuhauf. (4) Dann folgt "Paschendale". Auch hier wird ruhig begonnen, um dann in einem Mid-Tempo-Stampfer zu "enden". Definitv ein guter Live-Song, der die Massen in Bewegung setzen wird, wenn auch die Breaks am Anfang etwas störend wirken (4) Dann folgt "Face in the sand". Ein Song, dem man durchaus mehrere Durchläufe gönnen sollte. Nicht das er schlecht ist, nein, aber er braucht schon etwa zum zünden, dann bekommt man den Refrain aber nicht mehr aus dem Kopf (4) Mit "Age of innocence" folgt nun der vorletzte Song des Albums. Und hier fällt auch das Level wieder ab. Der Song kommt ziemlich sperrig rüber, und auch die Vocals klingen teilweise "schräg", da hat Bruce schon wesentlich besseres von sich gegeben.(3) Mit "Journeyman" folgt dann der "Rausschmeisser" des Silberlings. Auch hier beginnt man getragen und bleibt es auch. Hat irgendwie nen Chill-Out Charakter. Gut, aber nicht überragend. (4).
So, wenn man nun das alles zusammenzählt und dann teilt, erhält man ne 3,8 für das ganze Album, aufgerundet ergibt das dann ne 4. Hört sich ja gar nicht schlecht an, will man meinen. Warum ich dann am Anfang meines Reviews so rumzicke ? Nun, von Maiden erwartet man halt einfach besseres als "nur" ein gut gemachtes Album. Daher ist man schon etwas enttäuscht. Maiden konnten mit "Dance of Death" leider nicht am genial "Comeback" Album "Brave new World" anknüpfen. So, und nun kann ich die Rosa-Maiden-Brille wieder abnehmen.