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Robin Beck - The Great Escape

Robin Beck - The Great Escape
Stil: Melodic Rock/AOR
VÖ: 11. Februar 2011
Zeit: 47:45
Label: Fastball Music
Homepage: www.robinbeckrocks.com

Eines der schlimmsten Dinge, die einem als Schauspieler passieren kann, ist es, auf eine Rolle oder Figur festgelegt zu sein. William Shatner ist immer Captain Kirk, Jürgen Prochnow immer der Kaptän vom Boot, und - um noch ein lokales Beispiel zu bringen - Günther Maria Halmer wird auf immer und ewig der Tscharlie aus den Münchner Geschichten sein. Da kannste machen wasde willst.

In der Musik gibt's so was weniger häufig, aber bisweilen kommt das - wie der Hase mit dem blauen Ohr - zwar selten, aber doch auch vor. So der Fall bei dieser Dame, die nicht nur mit einem Song ("First Time"), sondern gar mit einem bestimmten Produkt (ein gewisses, der Figur höchst unzuträgliches Zuckergetränk) und das auch noch in einer ganz bestimmten Zeit (Ende der 80er) verbandelt ist. Robin Beck, das ist jeder Kinogang 1989, immer wieder sprang da irgendeine Tante im Regenschirm durch den Regen und stellte fest, dass es doch wohl Coca Cola sei.

Und im Gegensatz zur Schauspielerei, wo man halt wohl oder übel die gleiche Rolle immer wieder übernehmen kann, wird das im Musikfach schwierig, immer den gleichen Song zu singen. Tut sie auch nicht, sondern lieferte im Laufe der Jahre immer wieder ordentliche Pop Rock-Platten ab, die natürlich aus dem Schatten des Megahits nie heraustreten konnten. Durchaus zu Unrecht, wie auch unsere Würdigungen von Do You Miss Me und Livin On A Dream unterstreichen.

Aber zum neuen Werk: zunächst mal sollte man eine Platte nach Möglichkeit nicht nach einem Filmklassiker und einer Blur-Scheibe gleichzeitig benennen, aber das lassen wir mal. Der ganz große Ausbruch ist das sowieso nicht - vom ersten Song "The One" an fühlt man sich in eben jene Dekade versetzt, und zumindest für mich steht der Sound in nächster Nähe zu den damaligen Werken von Heart, die Ende der 80er mit dem selbstbetitelten Großwerk den amerikanischen RadioRockPop in wohl reinster Form definierten. Was haben wir "If Looks Could Kill" und "What About Love" heruntergenudelt, und in diese Kerbe schlägt die gute Robin auch hier. Was ein Lob sein soll. "Got Me Feeling Sexy" fährt dann nicht so gut ins Tanzbein, aber die erste Ballade "Inside Me" kann sofort punkten. Spannend für Genre-Freunde wird's dann bei "That All Depends", das die Holde als Duett mit dem ehemaligen Deep Purple- und Rainbow-Fronter Joe Lynn Turner schmettert. So geht's fröhlich weiter über das starke "Everything Is Alright" bis zum härtesten Stück "The Great Escape", das im Refrain leider nicht ganz funktioniert, aber dennoch die Bandbreite der guten Dame zeigt. Ein weiteres Highlight setzt dann "Don't Think He's Ever Coming Back", erneut eine Ballade - und das beschreibt dann das Dilemma ganz gut. Sie kann halt am besten Powerballaden, und da steht sie unweigerlich sofort in der Brauseecke. Nutzt nix. Aber wenn man das mal wegschiebt, bleiben gute bis sehr gute Rocksongs, die durchaus Gehör verdient haben.

Holgi

5 von 6 Punkten


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