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Omnia - Wolf Love (CD/DVD)

Omnia - Wolf Love (CD/DVD)
Stil: Pagan Folk
VÖ: 10. September 2010
Zeit: CD 64:07 - DVD ca. 88 Min.
Label: Paganscum Records
Homepage: www.worldofomnia.com

Omnia aus den Niederlanden sind nun schon geraume Zeit im Musikgeschäft unterwegs, doch das aktuelle Machwerk Wolf Love stellt meinen ersten Berührungspunkt mit der Band um das Künstlerpaar Jenny und Steve Sic Evans van der Harten dar. Den Angaben zufolge hat Omnia auf Wolf Love nochmals eine kleine Kurskorrektur vorgenommen, ein Vergleich zu den vorherigen Stücken fällt damit schon mal aus.
Und Omnia machen es dem Hörer nicht wirklich leicht, muss man nach dem ersten Hördurchlauf sagen. Aber eines bleibt auf jeden Fall festzuhalten: die Musik Omnias kennt wahrlich keine Grenzen, erst recht keine Genregrenzen. Diese werden erst gar nicht akzeptiert und schon gar nicht eingehalten. Weit über den Tellerrand hinaus reicht die musikalische Vielfalt, deren Grundzutat Mittelalter-Folk ist. Mit dem ruhigen Intro "Wake Up" (dessen Name alles andere als Programm ist) geht es los, bevor gleich der Opener für Verstörtheit sorgt. "Dance Until We Die" heißt er und nach den ersten Worten "Check this out" geht der Mittelalter-Rap los. Zwar wartet der Song mit schönen Melodien auf, doch die Rap-Vocals fordern schon eine gewaltige Toleranz. Weiter geht es überwiegend im ruhigen Stil, nur selten wird die Musik heftiger ("Taranis Jupiter"). Dabei bedienen sich Omnia wie bereits erwähnt auch bei anderen Stilen. Sei es beim chanson-artigen "Toys In The Attic" (der mich oft an die Untoten erinnert), beim irisch angelegten "Cornwall" (hier blitzen gern die Dubliners durch) oder beim flowerpowerhippiemäßigen "Love In The Forest", bei dem einen die Schlaghosen kurz vor dem geistigen Auge erscheinen, bevor man sie sich vom Leib streift. "Shamaniac" lässt ebenfalls bereits beim Namen erahnen, was einen hier erwartet: eine Soundkulisse aus sich überlappenden Shamanen-Gesängen, die gemäß eigener Angabe nach dem Konsum entsprechender Substanzen aufgenommen wurden.
Doch es gibt auch andere erwähnenswerte Stücke auf Wolf Love. Nehmen wir zum Beispiel "Teachers", ein Coverstück von Leonhard Cohen, ein ruhiges Pianostück, das von der sich abwechselnden laut-leise-Dynamik lebt. Oder das flotte instrumentale "Saltatio Vita", einem gut tanzbaren Mittelalterstück. Nachdenklich wird es bei "Wheel Of Time", hier geht es um das Älterwerden in einer ständig schlechter werdenden Welt. Hierüber lohnt es sich, nach zu denken. Als krasser Kontrast hierzu dient das sehr kraftvolle, mit tiefen Männerstimmen unterlegte "Taranis Jupiter", das mit seiner düsteren Melodieführung bedrohlich durch die PA kommt. Ein weiteres Instrumental ist "Moon", das mit einer Mischung aus Hackbrett und Didgeridoo beginnt. Hier werden die menschlichen Stimmen ebenfalls nur als Instrument eingesetzt. Ebenfalls sehr gefühlvoll. "Wolf Song" wartet mit Vocals im Erzählstil auf und lebt ebenfalls von einem Wechselspiel aus laut/leise, ruhig und fordernd.
Wie bereits gesagt machen es einem Omnia nicht immer leicht, mit der Stil-Vielfalt muss man erst einmal zurecht kommen und manch einem mag das auch zuviel sein. Doch bei der Menge an 16 Songs kann man auch den ein oder anderen Ausfall verschmerzen.
Als Bonus dieses schicken Digi-Packs gibt es noch eine DVD dazu. Die Hauptbestandteile sind ein Studio-Report, Live-Mitschnitte und die berühmten Extras. Der Studio-Report gliedert sich in zwei Bereiche, einmal sieht man die Band bei den Aufnahmen zum Song "Wolf Song", zum anderen findet eine kleine Führung durch das Studio statt, bei der auch mal herumgealbert wird. Die Live-Songs wurden beim Castlefest 2009 (Niederlande) mitgeschnitten. Hier ist die gute Kameraführung hervor zu heben, die alle Bandmitglieder und auch die Extra-Artisten, die während der Show auftraten, entsprechend eingefangen hat. Der Schnitt ist gut gelungen, allerdings gerade bei den schnelleren Songpassagen ab und an auch etwas zu hektisch. Leider sind die Songs nicht "am Stück" sondern es wird nach jedem Song ausgeblendet. Das nimmt etwas die Atmosphäre. Unter den Extras findet sich eine Natur-Fotostrecke, kurze Homemade-Videos als auch der Song "The Bold Fenian Men", welcher einmal rein akustisch und einmal in einer punkigen Version dargeboten wird. Letztere findet in einem kleinen Club vor einer Handvoll Punks statt. Denkt man sich, hoppla, so fing alles an, wird jedoch schnell klar, dass dieses Video nur auf alt getrimmt ist. Schade, etwas authentischer wäre gut gewesen.
Trotzdem ein gutes Paket, das hier in die Regale gewuchtet wird.

Ray

4 von 6 Punkten


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