Review
Iron Maiden - El Dorado (Single)
Na, da sind wir aber mal großzügig, so ganz für frei, ümme und lau gibt's auf der Maiden-Website vorab die neue Single "El Dorado" zu bestaunen, die auf das kommende 15. Album The Final Frontier einstimmen soll, das Mitte August in die Läden gewuchtet wird.
Fröhlich betätigen wir den Download-Button.
Mit Maiden-Singles ist das so eine Sache - in früheren Zeiten unfehlbar genial ("2 Minutes To Midnight", "Flight Of Icarus"), hatten wir in jüngster Vergangenheit auch mal weniger Grandioses zu konstatieren ("Wildest Dreams", "Perfect World"), weshalb ja "The Reincarnation Of Benjamin Breeg" eine solche Offenbarung war.
Ähnlich glanzvoll erhebend ist "El Dorado" nicht ganz, aber definitiv auch nicht so beiläufig und zweitklassig wie andere oben erwähnte Stücke. Ausgestattet mit einem für Maiden-Verhältnisse sehr aggressiven Riff, ballert sich die Nummer nach einem donnernden Intro mit leisen "Wasted Years"-Anleihen ohne Federlesens gleich in Up-Tempo-Bereiche, die zwar mit dem typischen Maiden-Hoppel-Bass, aber ansonsten mit einigen Elementen (fieser, tiefergelegter Gesang, düstere Atmosphäre) erst mal gar nicht an die eisernen Jungfrauen erinnert und so frisch und neu klingt. Die etwas gewöhnungsbedürftige Bridge führt dann aber geradewegs in einen feinen Refrain, der dann schließlich die zu erwartenden Melodien bringt.
Eine zwar nicht völlig alles umreißende, aber in jedem Fall energiegeladene und vor allem durch bissiges Riffing überraschende Nummer, die mit jedem Durchlauf gewinnt und Lust auf mehr macht. Wenn diese Spielfreude und diese Wut die ganze neue Scheibe kennzeichnet, dann fliegt die Kuh, ähem der Eduard. Das Cover-Artwork gemahnt sehr nett an Pulp-Magazine der 40er und läutet somit das Science-Fiction-Thema der neuen Scheibe gebührend ein.