Review

Kim? Kim! Nein, nein, die Band nennt sich Kim?. Achso, mit Fragezeichen! Genau, und eben dieses Kapelle Kim? veröffentlicht das Album Allez! Allez! Allez! Ein schöner Titel, der so richtig zum Aufbruch bläst. Nötig ist dieser auch, denn ob Kim? mit dieser Scheibe ein erwachsenes Publikum mobilisieren können, das wage ich zu bezweifeln.

Musikalisch bewegen sich die drei Bochumer im Bereich Teenie-Pop-Punk im Stile der Killerpilze und ähnlicher Popkapellen, die kleine Mädchen zum Kreischen veranlassen. Auch wenn oft die Toten Hosen durchblitzen, ist der Weichspülcharakter der Scheibe dominierend. Inhaltlich wird diese Richtung ebenfalls verfolgt, da die Songtexte von pubertären Problemen, Erste-Liebe-Sehnsüchten und jugendlichem Sprachniveau gekennzeichnet sind. Komplexe Songstrukturen und anspruchsvolles Riffing sind - genrebedingt - nicht zu erwarten. Ausgelegt auf Massenkompatibilität und eingängige Melodien haben die Songs Popchartsqualität. Wie sollte es aber auch anders sein als mit einem Label namens Columbia/Sony im Hintergrund. Die Produktion ist - mit einer solchen Maschinerie im Gepäck - jedoch erschreckend unspektakulär bis leicht muffig.

Wer auf Chartspunk steht, der wird Kim? mit Sicherheit mögen und kein Problem damit haben, auf dem nächsten Konzert neben der zwölfjährigen Jaqueline und ihrer Mutter zu stehen und sich 110 Dezibel an hochfrequenten Mädchenstimmen durch den Gehörgang gehen zu lassen.

Alex