Review

An Material hat Silentium mittlerweile so einiges zu bieten. Etliche Alben sind es in den vergangenen Jahren geworden, wobei sie ihrem Stil eines schleppenden, leicht progressiven Düsterrocks/-metals stets beibehalten haben. Auch auf dem neuesten Wurf, Amortean, erwartet uns Altbekanntes. Frauengesäusel, ein paar unspektakuläre und reichlich unpassende Growls, Keyboardwände, die wie Schallschutzmauern wirken, Gitarrensound von vorgestern. Mit dieser Scheibe kann ich mich nicht anfreunden.

Lässt sich der Opener "Leave The Fallen Behind" noch in erträglicher Form erdulden (denn immerhin sind die Melodien genehm, wenn auch kaum der Rede wert, der Gesang passabel, aber auch schon besser gehört, allgemein hörbar, wenn auch uninspiriert), so sind im weiteren Vorlauf genug Beispiele zu finden ("The Fallen Ones With You Tonight" oder auch "The Cradle Of Nameless"), bei denen der Kopf beim Zuhören schon stark nach vorne sinkt. Kurz gesagt: Eine Valiumtablette hat aufputschende Wirkung gegenüber dem Werk der Finnen.

Mit dem Ende "La Fin Du Monde" versuchen sie zwar noch ein wenig auf die Epikdrüse zu drücken, aber viel mehr als ein Tröpfeln kommt auch dabei nicht zu stande.

Bei Einschlaf- oder Durchschlafproblemen empfehlen wir die neue Amortean von Silentium. Nebenwirkungen sind außer anhaltender Müdigkeit bisher keine bekannt.

Sophos