Review
Slate Grey - Living In Obscurity (EP)
VÖ: 15. Oktober 2008
Zeit: 19:48
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.slategrey.de
Slate Grey, zu deutsch Schiefergrau, ist eine recht unspektakuläre Farbe, die im Tierreich des Öfteren in Erscheinung tritt, um die entsprechende Tiergattung möglichst unauffällig zu kolorieren und somit möglichst effizient vor Feinden zu verbergen. Die Grauwasseramsel trägt ein teilweise derart eingefärbtes Gefieder, ebenso wie der Feuerwaldsänger oder ganz banal ein Tier, das wohl jeder schon mal zu Gesicht bekomen hat: die gemeine Kellerassel trägt diese Farbe ebenfalls mit Stolz.
Aber zurück zur Band Slate Grey, die sich wohl kaum hinter etwas verstecken will und dies auch gar nicht braucht. Die junge Band existiert erst seit ca. eineinhalb Jahren und stammt aus unserem schönen München. Die Bandmitglieder sind allesamt sehr jung, zwischen 19 und 23 Jahren, und präsentieren mit Living In Obscurity ihr erstes Lebenszeichen bei dem sie die Fahne des melodischen Thrash Metal hochhalten. Slate Grey verstehen es ganz gut, rhythmisches Riffing mit melodischen Leads zu verschmelzen und deftigere Parts mit eingänigen doppelläufigen Songteilen abzuwechseln. Dazu gibt's fesche Soli, die von einer durchaus sportlichen Grundkompetenz zeugen und produktionstechnisch donnert Living In Obscurity sehr passabel aus den Boxen. Lediglich der Gesang, der sich im breiten Spektrum von tiefen Growls und mittleren bzw. hohen Gesangspassagen austobt, stößt hin und wieder an seine Grenzen, vor allem, was die höheren melodischen Sachen angeht.
Wenn Slate Grey das in Zukunft in den Griff bekommen, kann ich mir keinen Grund vorstellen, warum die Jungs ihren Weg im Musikzirkus nicht machen sollten. Der Grundstein dafür ist mit Living In Obscurity definitiv gelegt.
Ohne Wertung