Review
From The Inside - Visions
Manchmal kommt es mir so vor, als hätten Frontiers Records ein kleines geheimes Labor in ihrem Keller, in dem pausenlos neue AOR-Musiker gezüchtet oder alte neu gekreuzt werden. From The Inside sind 2004 aus den Reagenzgläsern gepurzelt, als man den Tyketto-Sänger Danny Vaughn mit dem Produzenten Fabrizio Gossi (Glenn Hughes) verrührte. 2008 soll die Mischung dann etwas explosiver werden, deswegen kamen noch ein paar ausgesuchte Zutaten in Form von Saitenmeister Jimi Bell (House Of Lords) und Thommy Hansen (TNT, Jorn, Pretty Maids, Helloween), der sich um die richtige Mischung kümmern soll, hinzu.
Und Überraschung... heraus kam eine AOR- und Melodic-Rock-Platte, die alles beinhaltet, was man von einer Frontiers-Platte erwartet. Haufenweise nette Hooklines, melodische Gitarrensolos, ein paar Keyboardteppiche, Balladen zum Feuerzeugschwenken und so weiter. Von dem stupiden Cover mit dem weißen Tiger (Siegfried und Roy??) sollte man sich nicht abschrecken lassen. Wer auf Van Halen, Pretty Maids und House Of Lords steht, dürfte auch an From The Inside Gefallen finden. Songtitel wie "Listen To Your Heart" oder "If It's Not Love" tun ihr Übriges. Leider bewegen sich nicht alle der zwölf dargebotenen Visionen auf dem gleichen hohen Niveau. Während "Light Years" und "21st Century" ziemlich schmissige Melodic-Rock-Nummern sind, kommen Schnulzen wie "Push Me Off" nicht über den Visiönchenstatus hinaus. Eventuell wären hier ein paar Songs weniger mehr gewesen. Wie auch immer, so schlimm, wie mein Kollege das Erstlingswerk zerrissen hat, ist Visions keinesfalls. Die Songs wissen durchaus zu gefallen und auch die Stimme von Herrn Vaughn kann größtenteils überzeugen. Saubere Handarbeit, die nicht wehtut, die man aber gerade deswegen jetzt im Sommer ganz gut gebrauchen kann.