Review
Spyder Baby - Let Us Prey
VÖ: 03. März 2008
Zeit: 46:03
Label: Blind Prophecy Records
Homepage: www.spyderbaby.net
Bei Spyder Baby handelt es sich um einen Detroiter namens Stevie Banch. Optisch kommt der Gute wie ein Marilyn Manson für Arme daher, mit einem guten Schuss Boy George. Schon mal nicht die beste Empfehlung.
Die Scheibe selbst, die eine Mischung aus Metal, Elektronik und Punk verspricht, beginnt mit einem Intro namens "Rock Star", wo eine männliche Computerstimme unverständliches Zeug brabbelt. Danach geht's eigentlich ganz gut los: Beim Opener "Bugs Crawl In" merkt man die Punk-Anteile sehr deutlich. Vor allem das Schlagzeug und die Gitarren verbreiten einen coolen Groove. Bei "Goodbye" bekommt man dann viel mehr Elektronik zu hören. Dabei erinnert mich die Gesangsführung an Nu Metal-Kombos wie Linkin Park. Hierzu trägt sicherlich die Abwechslung zwischen den gesungenen Strophen und dem geschrieenen Refrain bei. Dieser Track stampft langsam walzend aus den Boxen, gar nicht mal schlecht. Ebenso nett anzuhören ist "Days Go On", das Industrial ganz gut mit Punk verbindet. Dann jedoch beginnt der zweite, unerträgliche Teil der Scheibe. Das Zwischenstück "All The Hits" besteht nur aus ein bisschen Radiorauschen und ist somit komplett überflüssig. "Bitter" ist der erste vollständige Track mit dem ich nichts anfangen kann. Das ist einfach nur Krach. Da hilft die Produktion vom Ministry-Al Jourgensen auch nix. Ebenso besteht "Watch You Die" einfach nur aus Krawall. "Lips Of Red" bietet reines, stampfendes Industrial, zu dem auch der Gesang passt. "Sex Action", "We All Fall Down", "Sacred Heart" dagegen rauschen recht unbemerkt am Hörer vorbei. Vielleicht liegt's am 08/15-Aufbau. "The Worms" lässt zwischendrin mal wieder aufhorchen, dieser Song kommt sehr langsam und soundtrackartig daher. "Raining Where I Go" kratzt dann jedoch endgültig am Nervenkostüm. Monotone, sägende Gitarren und jede Menge, nuja, in Ermangelung eines passenderen Wortes nenne ich es mal Geräusche machen den Song aus. Da wurde Einiges zusammengeworfen, was überhaupt nicht zusammen gehört. Der Rausschmeißer "Kill The King" wird dagegen von monotonem Bass dominiert.
Insgesamt bin ich trotz der paar guten Anklänge jedes Mal froh, wenn die Scheibe vorbei ist. Für mich ist diese Scheibe somit gar nix. Wie immer gilt also: reinhören und selbst entscheiden!