Review
U.D.O. - Mastercutor
Eine der schönen Sachen im Leben sind Konstanten, wie hier schon verschiedentlich festgestellt. Liebgewonnene Dinge möchte man halt nicht missen. Und bei Udo Dirkschneider triff genau das zu - in anderen Worten: regelmäßige neue Scheiben mit immer wieder zuverlässiger Qualität. Experimente oder musikalische Neufindungen gibt es - von Farbtupfern wie z.B. dem Akkordeon auf dem Thunderball-Track "Trainride In Russia" - gottlob nicht, sondern die bewährte Mixtur aus Solingen-Stahl und zünftigen, schmissigen Kompositionen. Dass Accept seinerzeit einen wirklich zeitlosen Sound geschaffen haben, der auch heute kein bisschen angestaubt wirkt, zeigten Udo, sein alter Kumpane Stefan Kaufmann und die anderen Accept-Recken schon auf diversen Festivals bei ihren Reunion-Shows - und nun auch wieder in der Inkarnation U.D.O. auf dem neuesten Output Mastercutor.
Songtechnisch ist alles im grünen Bereich: man findet straight losrockende Nummern ("Mastercutor", "The Instigator") neben massiv groovigen Stücken mit atmosphärischen orientalischen Melodien ("The Wrong Side Of Midnight"). Die stärksten Stunden der Scheibe schlagen allerdings in den eher ruhigen Momenten, die z.B. die hervorragende Ballade "Tears Of A Clown" oder auch "The Lone Voice" bietet. Keine ultimativen Überraschungsmomente also, aber dennoch gibt es mit den ruppigen, sogar leicht thrashigen "Master Of Disaster" und "Dead Man's Eyes" Farbtupfer zu entdecken. Summa summarum also solide Qualität, die wir auf diesem Niveau immer gerne nehmen.
Textlich begleitet uns ein diabolischer Impresario, der Mastercutor, durch eine Talkshow voller Abseitigkeiten - was dann musikalisch gekonnt in Szene gesetzt wird. Mit einem mächtig drückenden Sound kommt das Geschehen dann auch ordentlich in Farht und macht jede Menge Laune. Das limitierte Digi-Book kommt übrigens mit Bonus-Tracks und einem Video-Clip.