Review
Ecliptica - The Awakening (EP)
VÖ: 13. April 2007
Zeit: 28:55
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.ecliptica.at
Angefangen hat alles vor vier Jahren. Markus Winkler, der ehemalige Gitarrist der Wiener Heavy Metal-Band Drunken Angels, hatte ein Soloprojekt am Start, welches den Titel The Legend Of King Artus hatte und bei dem einige Sänger und Sängerinnen aus dem österreichischen Underground mitmachten. Zusammen mit Roman Klomfar (Drums), Alexander Mayer (Bass) und den beiden Sangesbarden Thomas Tieber und Evelin Pieler entstand aus dem Projekt die Band Ecliptica. Ende 2005 übernahm Florian Thür den Bass und Basement-Gitarrist Bernhard Scholz die zweite Gitarre.
Knappe anderthalb Jahre nach dieser personellen Umbesetzung können die sechs Österreicher nun ihre erste EP präsentieren. The Awakening, das Erwachen steht an, und der Titel macht ja nun auch irgendwo Sinn. Genauso wie der Titel des instrumentalen Openers "The End Of Silence", klar das Warten hat ein Ende und die Jungs und Mädels wollen Dampf machen. In bombastisch-klassischer Weise a la Rhapsody Of Fire wird eine schöne Stimmung aufgebaut, die zwar nahtlos in den Titeltrack übergeht aber natürlich in etwas härterer Art. Der Song lebt von einer symphonischen Grundausrichtung, die immer wieder Richtung Progressive Metal schielt. Manches Break hätte man sich zwar sparen können aber dafür kann der mehrstimmige Gesang als gut gelungen bezeichnet werden. Mit ein bisschen mehr Gas wird "A Fairytale..." erzählt. Das Lied erinnert sogar ein bisschen an Angra, wobei im hinteren Drittel die Luft etwas arg dünn wird, da klingt es etwas holprig, dennoch auch ein ordentlicher Song. "Evil Love" hingegen ist der bis dato beste Track, die Gitarren machen Krach, die Rhythmusabteilung pumpt wie Sau, die Gesangesleistung ist klasse und ich seh schon wie live die Fäuste gen Himmel gereckt werden. Aber es wird sogar noch besser. "Twilight Hall" besticht durch ein super Arrangement welches mit einer wunderprächtigen Hookline und einem sehr guten Refrain ausgestattet ist. Thomas Tieber überzeugt mit einem angenehmen Timbre und durch hohe Variabilität.
Wie eine Ballade beginnt der letzte Song "Ecliptica", bei der Evelin Pieler mit ihrer kräftigen und cleanen Stimme eine sehr gute Visitenkarte abgibt. Auch dieser Song ist recht abwechslungsreich geworden und gehört zu den besten auf dem Album, allein schon wegen der letzten Minute, die mich mit ihrem mehrstimmigen Gesang an eine Götterband namens Savatage erinnert.
Nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten werden Ecliptica mit zunehmender Spieldauer immer besser und auch sicherer. Die Österreicher haben eine gute Mischung aus Melodien, Metalriffs und auch Klassik gefunden, die für eine Eigenproduktion auch ganz gut umgesetzt wurde. Wenn man zu den bereits genannten Bands noch Dream Evil (man höre dazu "Evil Love") und Edenbridge dazu nimmt, dann weiß man worum es bei Ecliptica geht. Vormerken kann man sich die Band jedenfalls schon mal, da könnte nämlich noch einiges gehen!
Andi