Review
OSI - Free
Auf diesem unbedeutenden Joint-Venture-Scheibchen einiger namhafter Prog-Musikanten haben wir
ein paar Beispiele dafür, wie man mit dem Eindruck einer ergrauten Welt verfahren kann. Vorherrschend ist dabei eine niederdrückende Lethargie, die das Album über weite Strecken unerträglich macht. Das einzig Lustige daran ist, dass man das Album "Free" genannt hat. Nunja, richtig, so kann Freiheit aussehen. Aber will ich mir das anhören? Nein! Schluss mit diesem saft- und kraftlosen Tongepansche, das mit allerletzter Mühe als Ausrede den Begriff "Klanglandschaften" vor sich her schiebt. Den einzig sichtbaren Ausweg aus diesem Jammertal zeigt ein Song namens "Go". Hier ist schon wieder ein verhaltenes Schmunzeln verborgen. Und hier hat die Kraftlosigkeit selbst Kraft. So kann Lethargie in musikalischer Form aussehen. "Electrowavig" nennt es der Promozettel. Naja, warum nicht. Ein finsterer Spott scheint durch, wenn der Vokalist mit aberwitziger Teilnahmslosigkeit erzählt "And now I'm having fun". Aber den Rest, den hört mir bitte niemand an. Der soll vergessen werden wie das Meiste, das mir bei Heavyhardes durch die Ohren gleitet.
Tankred