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Interview

English VersionInterview mit Konkhra (29.03.2009)

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Konkhra haben soeben ihr sechstes Studioalbum herausgebracht und feiern gleichzeitig einen runden Geburtstag. Was Gitarrist und Sänger Anders Lundemark dazu, zum Karikaturen-Streit und darüber, wie er die Weltherrschaft an sich reißen will, zu sagen hat, lest ihr im folgenden.

HH: Hallo Anders, wie geht's euch, jetzt, wo euer neues Album Nothing Is Sacred draußen ist?

Anders: Großartig, wir sind sehr zufrieden mit der Scheibe. Ich denke, wir haben eingen guten Job abgeliefert, wenn man all die Lineup-Änderungen usw. bedenkt.

HH: Was treibt ihr sonst noch so bei Konkhra im Moment?

Anders: Wir spielen noch ein paar Shows und freuen uns darauf, bald wieder in Europa touren zu können.

HH: Nothing Is Sacred ist euer sechstes Studioalbum und gleichzeitig auch euer Geburtstagsalbum, denn Konkhra existieren inzwischen schon 20 Jahre. Wie fühlt man sich, wenn man so lange Teil der Szene ist?

Anders: Hmm, vielleicht sollte ich mich alt fühlen? Das tue ich aber nicht und ich glaube, diese Art Arbeit zu tun ist ein Jungbrunnen, denn ich fühle mich immer noch genau so wie vor 20 Jahren.

HH: Erzähl uns doch mal von einem besonderen Moment in der Geschichten von Konkhra!

Anders: Die besten Erinnerungen habe ich aufgrund unserer Touren. Das Publikum hat uns während all der Jahre immer gut behandelt. Dann gibt's da noch Festival wie das Roskilde, an das ich immer mit einem Lächeln zurückblicken werde. Israel und Südafrika waren auch großartig. Ich habe jetzt schon eine ganze Menge Zeug weggelassen, das aber definitiv auf der Liste stehen sollte.

HH: Ich denke, Konkhra geben sich auf dem neuen Album etwas experimentierfreudiger als auf Reality Check. Wie siehst du das? Welche Unterschiede siehst du noch zwischen diesen beiden Scheiben?

Anders: Ich denke, Reality Check ist grundsätzlich eher old-school, während Nothing Is Sacred vielleicht etwas persönlicher und ehrlicher ausgefallen ist.

HH: Das Intro "Prelude To Perversion" besteht aus Sprachsamples des Ex-Präsidenten Amerikas, George W. Bush, die etwas anders zusammengesetzt wurden. Ist Mr. Bush immer noch ein Thema über das man schreiben kann, oder ist seine Stimme immer noch ein Reiz, um anzufangen auf verschiedenen Themen herumzuhacken?

Anders: Es ist mehr das Amt, das die Prügel benötigt, nicht so sehr die Person. Bush war natürlich ein Idiot, aber es gibt viel dringendere Probleme, als Zeit für einen Papageien wie Bush oder irgendjemand anderes zu verschwenden, der einen CFR (siehe auch Wikipedia: Council Of Foreign Relations - Lord Obirah)- oder Bilderberger-Stempel (siehe auch Wikipedia: Bilderberger-Konferenz - Lord Obirah) auf der Stirn hat.

HH: Im Promozettel heißt es, dass Nothing Is Sacred während des Karikaturen-Streits (siehe auch Wikipedia: Jyllands-Posten Muhammad cartoons controversy - Lord Obirah) geschrieben wurde. Kann du kurz umreißen, welchen Einfluss diese Krise auf dich, dein Land und das Album, vor allem die Texte hatte?

Anders: Es war einfach lächerlich. Ich meine, mit Leuten zu diskutieren, die sich die Wahrheit haben patentieren lassen, ist absolut unmöglich. Wir können nur hoffen, dass die Leute im mittleren Osten ihre eigene religiöse Revolution bekommen, damit auch sie sehen, dass Religion nur ein Mittel zur Kontrolle ist. Es liegt in der Natur der Religion zu spalten, und all das Gelabere über Ungläubige und geerbter Wahrhaftigkeit ist absoluter Müll und sollte verschwinden.

HH: Was beeinflusst eure Musik sonst noch?

Anders: Für mich persönlich beeinflussen Celtic Frost, Slayer und die meisten der klassischen Death Metal-Bands, die rauskamen, als ich noch jung und unschuldig war. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, was heutzutage alles abgeht. Die ganzen Bands klingen live echt scheiße, weil sie einfach besch...en sind. Die Leute müssen endlich verdammt noch mal aufwachen.

HH: Welchen Track von Nothing Is Sacred magst du am liebsten?

Anders: Ich denke, das ist "Breathe The Fear".

HH: Was mich auch sehr beeindruckt ist der Klang von Nothing Is Sacred. Er ist heavy, organisch und stellt keine Computersounds bei den Drums in den Mittelpunkt. Was kannst du uns über den Entwicklungsprozess erzählen?

Anders: Nun, wir spielen das Zeug, zwar zu einem Click, aber wir lassen den menschlichen Makel durchscheinen, so dass es sich anhört, als ob das gerade jemand spielen würde. All der moderne Scheiß ist genau das: scheiße.

HH: Wie würdest du Nothing Is Sacred in eurer Diskografie einordnen?

Anders: Ziemlich weit oben. Es ist zum einen das aktuellste, zum anderen gehören die Jungs, die darauf spielen zur Band, so dass es in gewisser Weise das einzige ist, verstehst du?

HH: Wie viele andere Bands auch, haben Konkhra eine MySpace-Seite unter www.myspace.com/konkhra. Wie wichtig ist diese Seite für euch?

Anders: Nicht sonderlich wichtig. Es ist ein ziemlich überbewertetes Tool und die Software ist sehr irreführend. Sind Job For A Cowboy größer als U2? Mach mal halblang!

HH: Ist MySpace heutzutage wichtiger als eine reguläre Website?

Anders: Ich hoffe inständig nein! ReverbNation.com ist jetzt schon viel besser.

HH: Was hältst du von der aktuellen Metal-Szene, dem trendigen Metalcore oder dem wiederauferstehenden Thrash Metal? Kann Konkhra von diesem Revival profitieren?

Anders: Wir sind eine Underground Death Metal-Band. Uns gibt es schon eine ganze Weile, aber uns interessieren die ganzen Aufs und Abs nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auf keiner Hitliste stehen werden und es kann mich gar nicht weniger interessieren. Wenn es mal bergab geht, ist das besser für den Fortschritt auf persönlicher Ebene, deshalb bin ich mir nicht sicher, was mir lieber ist.

HH: Stell dir vor, Nothing Is Sacred ist ein leerer Raum. Wie würdest du ihn dekorieren, damit er Nothing Is Sacred repräsentiert?

Anders: Darin stünde ein Bücherregal, das alle Wahrheiten der Welt enthält. Außerdem 4x 7.62 mm M60 Maschinengewehre mit Bewegungssensoren und Wärmedetektoren. Telefonleitungen zu allen Entscheidungsträgern, die unter ständiger Hypnose stehen und ich habe die Kontrolle über sie. Und nun: Weltherrschaft.

HH: Wie wichtig ist es für euch live zu spielen?

Anders: Es macht viel Spaß. Genau genommen ist es der größte Spaß den man in der ganzen weiten Welt haben kann.

HH: Vielen Dank für deine Zeit, die letzten Worte gehören dir!

Anders: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Ich hoffe, dass wir bald eine Party in deiner Nähe schmeißen können!!!

Lord Obirah


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